Billig und rechtlos

Beschäftigte der Behindertenassistenz fordern Tarifverträge und angemessene Entlohnung. Bislang keine Zugeständnisse vom Senat

Mit einer Protestkundgebung vor der Senatsverwaltung für Soziales in Berlin-Kreuzberg machten Beschäftigte von Unternehmen der sogenannten persönlichen Behindertenassistenz und ihre Klienten am Mittwoch auf ihre unzumutbaren Arbeitsbedingungen aufmerksam.

Neben den Betriebsräten der beiden größten Anbieter ambulante dienste e.V. und Lebenswege gGmbH hatte auch die Gewerkschaft ver.di zu der Veranstaltung aufgerufen. In Berlin arbeiten über 1000 Beschäftigte in der persönlichen Assistenz und ermöglichen rund 200 Behinderten ein weitgehend selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben.

Billig_und_rechtlos (Junge Welt, 09.06.2011; von Rainer Balcerowiak)

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Protest der Behinderten Assistenz: Care-Sektor braucht Kümmerer

Behinderten-AssistentInnen fordern Tariflöhne.
Die Senatssozialverwaltung bedauert:
Ihr seien in diesem Konflikt die Hände gebunden.

„Tariflöhne für alle, sonst gibts Krawalle.“ Mit diesem und anderen Slogans demonstrierten am Mittwoch rund 150 Beschäftigte und AktivistInnen von Behindertenverbänden vor der Senatsverwaltung für Soziales in Kreuzberg. Ihr Anliegen: eine bessere Bezahlung der Behinderten-AssistentInnen. Krawalle gab es aber nicht – und der hartnäckige Sommerregen zerstreute die Gruppe schneller als geplant.

Care_sektor_braucht_Kümmerer (taz, 09.06.2011; von Peter Nowak)

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Netzwerk Einzelfallhilfe

Der Verbund der Einzelfallhelfer_innen, das Netzwerk Einzelfallhilfe unterstützt die Kundgebung am 08.06. 15:00 Uhr! Siehe auch: netzwerk_efh_Termine

Flugblatt zur pro_care_kundgebung am 08.06.2011:

Berliner Berufsverband für freiberufliche EinzelfallhelferInnen in der ambulanten psychosozialen Hilfe e.V, i.G. informiert: Flugblatt Netzwerk Einzelfallhilfe

Die Einzelfallhilfe (EFH) ist in Berlin unerlässlich, um das gesellschaftlich Ziel der Integration nach den Vorgaben UN Konvention zur Sicherung der Rechte Behinderter zu realisieren. In Zeiten, in denen am Sozialstaat gespart wird, auf der anderen Seite aber Milliarden für die Bewältigung der Finanzkrise ausgegeben werden, ist die Einzelfallhilfe, wie alle Sozialausgaben, unter Spardruck geraten, obwohl sie als 1:1 Begleitung von vielen KlientInnen als die Hilfeform genannt wird, die am besten der Förderung ihrer Selbstbestimmung dient. […]

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Kundgebung 08.06.2011 / 15:00 Uhr !!

Die Persönliche Assistenz hat kein institutionalisiertes Berufsbild. Die Ansicht, dass es sich deshalb um unqualifizierte Beschäftigung handelt, die mit Mindestlöhnen abgegolten werden kann. ist falsch. Von der Verwaltungsarbeit über Grundpflege, Gymnastik und mehr bis hin zur Finalpflege machen wir alles. Wer denkt, weil wir auch Kartoffeln schälen und Töpfe schrubben, seien wir nur wie Handlanger zu bezahlen, macht es sich in seiner eigenen politischen oder verwaltungstechnischen Karriere bequem und profitiert von der Arbeit anderer.

Nur_den_hintern_abwischen.mp3

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Aktionswoche zu den Vergütungsverhandlungen LK 32

Beschäftigte in der Behindertenassistenz stören laufende Senatsverhandlung und fordern höhere Vergütungsätze!

Behinderte protestieren gleichzeitig mit einer Mahnwache gegen eine Beschränkung des Berechtigtenkreises, der Leistungen nach dem LK 32 erhalten soll!

Eine Delegation von Beschäftigten und Mitgliedern des Betriebsrats von ambulante dienste e.V. besetzte am heutigen Dienstag in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales den Verhandlungsraum, in dem der Vergütungsvertrag zwischen Kostenträgern und Anbietern von Persönlicher Behindertenassistenz, der LK32, neu verhandelt wird. Obwohl jede Repräsentation von Arbeitnehmerinteressen in diesen Verhandlungen systematisch ausgeschlossen wird, gelang es so zumindest auf die Situation der über 1000 Berliner Beschäftigte in diesem Bereich hinzuweisen. Siehe auch: Pressemitteilung_31_05_2011

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BETRIEBSVERSAMMLUNG RELOADED

2. Betriebsversammlung 2011

Mittwoch, 08.06.11 12:00-14:00 Uhr

Versammlungsraum im Mehringhof – Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

Parallel dazu findet ebenfalls im Mehringhof eine Betriebsversammlung unserer Kolleg_innen der Lebenswege gGmbH statt.

Betriebsversammlung_2011_2

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Zum Anspruch auf Bildungsurlaub

Bildungsurlaub – Zwei-Jahres-Rhythmus nach § 2 Berliner Bildungsurlaubsgesetz (BiUrlG)

In den Sprechstunden haben wir immer wieder Anfragen, wie und welchem Umfang Bildungsurlaub genommen werden kann. Streitfall mit der Leitung ist oftmals die Frage, wie denn der Zweijahreszeitraum bemessen wird, ob z.B. 2011 der Bildungsurlaub für die Jahre 2010 und 2011 genommen werden kann. Nach der Interpretation der Leitung ist aber kein Rückgriff auf vergangene Jahre möglich, 2011 könne insofern nur Bildungsurlaub für 2011 und 2012 genommen werden, wenn er denn zusammengelegt werden soll.

Über diese strittige Frage hat nun das Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin am 21.05.2010 entschieden Entscheidung_LAG_21_05_2010 Weiterlesen

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Who cares? Geschichte und Alltag der Krankenpflege

Die Ausstellung möchte einen näheren Einblick in die Herausbildung und die alltägliche Arbeit desjenigen Berufsstandes geben, der eine der tragenden Säulen und die größte Gruppe im hiesigen Gesundheitswesen darstellt. Ab etwa 1800 setzt in der Krankenpflege ein Prozess der Berufswerdung ein, der durch viele Faktoren beeinflusst ist und vor allem eines zeigt: Vielfalt in den Strukturen.

Who_cares
Begleitbuch

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Kündigungsfristen – Berechnung Beschäftigungsdauer

Arbeitgeber müssen bei der ordentlichen und fristgerechten Kündigung eines Arbeitsverhältnisses die gesetzlichen Kündigungsfristen beachten, die im § 622 Abs.2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) geregelt sind. Dort ist festgeschrieben, dass sich mit zunehmender Beschäftigungsdauer die gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist verlängert. Ist diese Regelung für den/die Beschäftigte/n günstiger als die Regelung im Arbeitsvertrag (bei Assistent_innen § 5 Abs. 2 des Arbeitsvertrags: acht Wochen zum Monatsende oder zum 15. eines Monats), so ist sie anzuwenden. Im umgekehrten Fall gilt die Regelung im Arbeitsvertrag. Weiterlesen

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Angst vor Patienten

Sind Sie noch krankenversichert? Glück gehabt. 168000 bisher bei der CityBKK Versicherte können das nicht von sich behaupten. Die Kasse ist pleite, am 30. Juni wird dichtgemacht. Was tun? Alles ganz einfach– bei einer anderen gesetzlichen Kasse einen Aufnahmeantrag stellen, der kann laut Gesetz gar nicht abgewiesen werden, schon ist alles wieder im Lot. So die Theorie der sogenannten Gesundheitsexperten von Philipp Rösler bis Daniel Bahr.

Angst_vor_Patienten

Die Praxis sieht im Rechtsstaat BRD ein wenig anders aus. So berichtete die rbb-»Abendschau« am Donnerstag über ca. 300 zumeist ältere, teilweise auch behinderte Menschen, die stundenlang– tatsächlich bis zu dreieinhalb Stunden – vor der Geschäftsstelle der AOK in Berlin-Weißensee warten mußten, nur um einen Aufnahmeantrag ausfüllen zu können. Laut »Abendschau« wollte die AOK Ex-City-BKK-Mitglieder nur dann versichern, wenn sie sich persönlich vorstellten. Weiterlesen

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