Wer Husten oder Fieber hat, sollte im Bett bleiben. Das tun viele Beschäftigte aber nicht: Acht von zehn gehen auch krank zur Arbeit, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ermittelt hat. Jeder Zweite ist sogar schon mehrfach zur Arbeit gekommen, obwohl er sich „richtig krank“ fühlte. Das Schuften auf Kosten der eigenen Gesundheit ist gerade in der Krise ein Problem. Denn dieses Verhalten hänge mit der Angst um den Arbeitsplatz zusammen, meint Charlotte Woldt, die den DGB-Index „Gute Arbeit“ mitbetreut. „Präsentismus“ nennen Experten das Phänomen, wenn Mitarbeiter Überstunden schieben oder krank zur Arbeit kommen, um einen guten Eindruck beim Chef zu machen….
Präsentismus hat Hochkonjunktur
Präsentismus: Ein Review zum Stand der Forschung Broschüre der BAuA
Der Kopf schmerzt, die Nase tropft, der Hals ist geschwollen. Das bisschen Schnupfen wird mich schon nicht umbringen, sagen Sie sich, werfen ein Aspirin ins Wasserglas und fahren wie gewohnt ins Büro. Bloß nicht krankfeiern, lautet die Devise. Präsentismus nennen Arbeitspsychologen das Phänomen, wenn sich Angestellte eine Anwesenheit am Arbeitsplatz verordnen, obwohl sie sich eigentlich elend fühlen. Präsentismus ist sozusagen das Gegenteil vom Absentismus, dem Krankfeiern.