Die Pleite einer Krankenkasse

Auch von dieser Seite gerät das Gesundheitswesen in die Krise:
City BKK – Die Pleite einer Krankenkasse

Erstmals geht eine große deutsche Krankenkasse pleite: Seit die City BKK Zusatzbeiträge eingeführt hat, fliehen die Mitglieder in Scharen. Die Kasse verkraftet diesen Schwund nicht und wird geschlossen. Ihre Versicherten müssen sich um ihre Gesundheitsversorgung aber keine Sorgen machen.

Die gesetzliche Krankenkasse City BKK ist pleite – damit schließt erstmals seit Einführung des Gesundheitsfonds und der damit verbundenen Zusatzbeiträge eine Kasse. Das Bundesversicherungsamt macht die Versicherung dicht.

Pleite_einer_Krankenkasse

Zum 1. Juli 2011 werde die Kasse geschlossen, berichtet die Aufsichtsbehörde. „Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Krankenkasse ist nicht mehr auf Dauer gesichert“, sagt der Präsident des Bundesversicherungsamt, Maximilian Gaßner. Ein von der City BKK vorgelegtes Sanierungskonzept habe nicht nicht den erhofften Erfolg gebracht.

Grund für die aktuelle Misere ist vor allem die Flucht der Beitragszahler. In Scharen verließen sie im ersten Quartal 2011 die Betriebskrankenkasse: Seit dem 1. Januar mussten die Versicherten einen Zusatzbeitrag von 15 Euro zahlen.

Die Kasse hat rund 168.000 Mitglieder, vor allem in Hamburg und Berlin.

Bereits im Sommer 2010 kam die City BKK in die Schlagzeilen: Die Pleite stehe unmittelbar bevor, sagte der Versicherungs-Vorstand schon damals. Die Kasse habe darunter gelitten, dass sie besonders viele Alte in ihren Reihen habe. Der Gesundheitsfonds, der seit zwei Jahren das Geld zwischen den Krankenkassen verteilen soll, habe dies nicht ausgleichen können. Von der Gemeinschaft der Betriebskrankenkassen hatte die City BKK eine Finanzspritze von 41 Millionen Euro bekommen.

Das Bundesversicherungsamt sieht keine Schuld beim Gesundheitsfonds. „Vielmehr war die Krankenkasse bereits vor Einführung des Gesundheitsfonds in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, weil sie einen großen Anteil Versicherter mit weit überdurchschnittlichen Leistungsausgaben hatte“, sagt Amtschef Gaßner.

Versicherungsschutz besteht weiter

Mitglieder der City BKK können noch bis zu zwei Wochen nach der Schließung in eine andere Krankenkasse ihrer Wahl wechseln, unabhängig von Alter oder Krankheit. Der neue Versicherungsschutz schließt nahtlos an den bisherigen an. „Die Mitglieder der City BKK müssen sich wegen der Schließung keine Sorgen machen“, beruhigt das Bundesversicherungsamt.

Wählt ein Mitglied gar keine Krankenkasse oder lässt die Zwei-Wochen-Frist verstreichen, meldet der Arbeitgeber das Mitglied bei der Krankenkasse an, in der er vor der Mitgliedschaft bei der City BKK versichert war, teilt die Versicherung mit.

Was Versicherte im Detail beachten müssen, wenn ihre Kasse pleitegeht – ein Überblick. Für Versicherte der City BKK hat der Bundesverband der Betriebskrankenkassen außerdem Service-Hotlines geschaltet.

Auch Forderungen von Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken an die City BKK seien gesichert, wenn diese abgewickelt wird, so das Bundesversicherungsamt.

Wegen des Zusatzbeitrag geraten auch andere Kassen unter Druck. Die Deutsche BKK, ebenfalls eine große gesetzliche Krankenversicherung, hat seit Anfang 2010 rund 140.000 Versicherte verloren. Ursache sei auch hier der Zusatzbeitrag, schreibt das Westfalen Blatt. Acht Euro nimmt die Deutsche BKK seit Februar 2010.

In erster Linie kehrten auch hier junge, gesunde Versicherte der Kasse den Rücken, sagte eine Sprecherin der Deutschen BKK. Die Zahl der Versicherten sei von etwa einer Million auf rund 850.000 gesunken. Nun werde diskutiert, wie Kosten gespart werden können. Dazu könnten Geschäftsstellen zusammengelegt werden. Entlassungen sollen vermieden werden.

Auch die zweitgrößte Innungskrankenkasse – die Vereinigte IKK – hat finanzielle Probleme.

Was die erste Krankenkassen-Pleite bedeutet

Die City BKK forderte von ihren Mitgliedern 15 Euro Zusatzbeitrag: Viele kehrten ihr daher den Rücken. Zurück blieben Alte sowie Kranke – und damit hohe Kosten. Als erste Krankenkasse seit Start des Gesundheitsfonds wurde sie geschlossen. Eine Analyse der Folgen:

Ende_der_City_BKK

Warten auf Godot!

Vielleicht können die uns das ja erklären:

Da Krankheit und Arbeit sich in der (kapitalistischen) Trug-Realität wie Feuer und Wasser zueinander verhalten, indem krank ist, der nicht arbeitet, arbeitet, wer nicht krank ist, im Subjekt aber Arbeit in der Krankheit erinnert und verinnerlicht ist bis zur „Wahnarbeit“ in sogenannten endogenen Psychosen, Krankheit in der Arbeit genauso programmiert ist, das Krankengeld nicht anders, als der Lohn nur der Erhaltung der Ware Arbeitskraft, ihren Reproduktionskosten entspricht, waren nur die beiden Komponenten Lohnarbeit und Entfremdung einander zuzuordnen, während sich Krankheit diesem Begreifen entzog. Die Folgerung aus dieser Spiegelung von Krankheit im Bewußtsein war dahingehend zu präzisieren, daß Krankheit auf der einen und entfremdete Arbeit bzw. Arbeit und Entfremdung auf der anderen Seite das eine Moment des (Krankheits)Begriffs darstellen, und zwar dasjenige der Differenz, genauer: der negativen Identität.

Der_vollständige_Krankheitsbegriff

Auflösung im nächsten Heft!

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