Ausbeutung bulgarischer Reinigungskräfte

Extrem schmutzige Praktiken…

…an einer Klinik prangert die Gewerkschaft IG BAU an. Nach ihren Informationen sollen Reinigungs-kräfte am Huckinger Malteser-Krankenhaus St. Anna „systematisch“ um ihren Lohn geprellt worden sein. Mehrere bulgarische Beschäftigte der Bonner Firma Malta Clean & Service (MCS), ebenfalls ein Malteser-Unternehmen, hätten unbezahlte Mehrarbeit leisten und fachfremde Arbeiten machen müssen […] Eine Mitarbeiterin sei sogar gezwungen worden, ihren Lohn an eine Vorgesetzte weiterzugeben.“ Artikel von W. Mohrs vom 01.04.16 bei der WAZ Duisburg

Am 13.04.2016 berichtete dann auch die Junge Welt unter dem Titel: Schmutzige Praktiken. Gewerkschaft wirft Serviceunternehmen in Duisburger Krankenhaus der Malteser extreme Ausbeutung bulgarischer Reinigungskräfte vor. Klinikum verspricht Aufklärung:

Reinigungskräfte, die das private Gartenhäuschen ihrer Vorgesetzten putzen müssen; die sich nicht krankmelden dürfen; die ihren Vorarbeiterinnen Geld zahlen müssen; die zur Abtreibung gedrängt werden.  (…) Schon die Arbeitsverträge bei dem Dienstleister seien »skandalös und rechtswidrig«, heißt es im Flugblatt eines Solidaritätskreises, der sich für die betroffenen Kolleginnen gebildet hat. »Auf dem Papier steht eine wöchentliche Arbeitszeit von 0,5 Stunden, obwohl die Frauen 20, 30 und mehr Stunden arbeiten.« Die Firma wolle damit Geld bei Urlaub und Lohnfortzahlung sparen, obwohl das rechtlich unwirksam sei. (…) Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 13.04.2016

Der Streit um die angeprangerten Arbeitsbedingungen am St. Anna-Krankenhaus Duisburg geht nun in die nächste Runde:

Reinigungsfirma will IG Bau den Mund verbieten

Nach massiven Vorwürfen gegen die Reinigungsfirma Malta Clean & Service GmbH (MCS) hat das Unternehmen die IG BAU jetzt per einstweiliger Verfügung aufgefordert, nicht weiter über bestimmte Geschehnisse an der Klinik zu informieren.

Die IG BAU Rheinland spricht von einem „klaren Einschüchterungsversuch“. Man lasse sich jedoch „nicht den Mund verbieten“. Denn etliche Missstände seien dokumentiert – von Arbeitszeitbetrug über unbezahlten Urlaub bis hin zu Schwarzarbeit. Hierzu lägen eidesstattliche Erklärungen der Betroffenen vor, so die Gewerkschaft. Artikel in lokalkompass.de

Siehe auch: Ausbeutung pur bei Reinigungskräften
Kontakt: st-anna-soli@web.de

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