Schichtarbeit – Rechtslage, gesundheitliche Risiken und Präventionsmöglichkeiten: Schichtarbeit – Report 01/2012
Kurzfassung:
Das Thema „Schichtarbeit“ rückt zunehmend in den Fokus der Präventionsarbeit der gesetzlichen Unfallversicherung.
Dies ist sicherlich auch bedingt durch die Zunahme von Schichtarbeit aufgrund durchgehender Produktionsabläufe und aufgrund des erhöhten Bedarfs am „Rund-um-die-Uhr-Service“ im Dienstleistungsbereich. Zudem zeigen immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen die möglichen negativen Konsequenzen der Schichtarbeit auf.
Im vorliegenden Report werden die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Charakteristika und die Häufigkeit von Schichtarbeit dargestellt. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu medizinischen und sozialen Effekten der Schichtarbeit und ihre Auswirkungen auf Arbeitsunfälle werden anhand von Literaturanalysen aufbereitet.
Darüber hinaus werden Empfehlungen zum Umgang mit Schichtarbeit vorgestellt. Forschungslücken und Konsequenzen für die Präventionsarbeit werden diskutiert.
Die Arbeitszeit der Nacht- und Schichtarbeitnehmer ist laut gesetzlicher Regelungen nach den gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen über die menschengerechte Gestaltung der Arbeit festzulegen. Somit ist die Qualität der gesetzlichen Regelung abhängig von der Qualität und den Erkenntnissen der Arbeitswissenschaften.
Hier lässt sich festhalten, dass sich Schichtarbeit auf physiologische Prozesse wie z.B. Schlaf auswirkt. Die Untersuchungsergebnisse sind aber hinsichtlich der Auswirkungen auf Übergewicht, Magen-/Darm-Erkrankungen, Herz-/Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs nicht immer eindeutig. Schichtarbeit hat auch deutliche Konsequenzen für das Sozial- und Privatleben. Als ausreichend gesichert kann gelten, dass die Dauer, Lage und Verteilung der Arbeitszeit das Unfallrisiko beeinflussen.